Am vergangenen Donnerstag bot der Verein Lintorfer Heimatfreunde (VLH) erstmals eine Dorfführung speziell für Neu-Lintorfer an. Fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte Andreas Preuß (rechts), Vorsitzender des Heimatvereins, in einer rund einstündigen Führung das alte Lintorf.
"Mit der Anzahl bin ich durchaus zufrieden", sagte Andreas Preuß der Redaktion. Es sei ein Angebot, das sich erst einmal etablieren müsse. Außerdem habe die kleine Gruppe den Vorteil, dass alle einen verstünden, ohne dass man schreien müsse, so Preuß.
In der Gruppe waren Teilnehmer, die gerade dabei sind, nach Lintorf umzuziehen. Aber auch jemand, der seit einigen Jahren in Lintorf lebt, aber über die Geschichte des Ortes bislang nichts gehört hatte. Auch eine gebürtige Lintorferin war dabei. "Bisher hat mich die Geschichte des Dorfes nicht wirklich interessiert", erzählte die junge Frau.
Andreas Preuß ging mit der kleinen Gruppe vom alten Rathaus bis St. Anna und am Dickelsbach entlang am Friedrichkothen vorbei bis zur ehemaligen Kaiserlichen Post. Dabei erfuhren die Teilnehmer viel über das alte Lintorf. Preuß hatte Fotos mitgebracht, die zeigten, wie der Ort an dieser Stelle bis in die 1960er Jahre ausgesehen hatte.
Neu für die Gruppe war, dass es Anfang des vorigen Jahrunderts im Umkreis der Pfarrkirche St. Anna vier Gaststätten gab: Bürgershof, gegenüber die Gaststätte Kaisers, Mecklenbeck und an der Kreuzung mit der Speestraße die Gaststätte Mentzen, heute Zum Kothen.
"Und nicht sehr weit entfernt gab es auch noch das Hotel Zur Post, heute die Fettehenne", so Preuß. Fünf Gasthäuser für ein Dorf mit gut 1000 Einwohner um 1900 herum.
Die Führung soll im kommenden Jahr wieder angeboten werden. "Wir werden aber sicherlich auch den Vorschlag hier aus der Gruppe übernehmen und einmal eine Führung im Busch anbieten", so der Vereinsvorsitzende.
Gut 40 Besucher, junge und alte, kamen am Denkmaltag in die Eduard-Dietrich-Schule (EDS). Der Verein Lintorfer Heimatfreunde (VLH) und die Grundschule hatten in das über 110 Jahre alte Schulgebäude, welches nicht unter Denkmalschutz steht, an der Duisburger Straße eingeladen. VLH-Vorsitzender Andreas Preuß, Lehrerin Anne Voß und Jutta Stark, Vorsitzende der EDS-Ganztagskinder (Ogata) begrüßten die Gäste.
Die Schüler und Schülerinnen hatten im Vorfeld eine Ausstellung vorbereitet. Es gab viele Bilder aus der Geschichte der Schule, alte Protokollbücher der Lehrerkonferenz und Schulbänke, wie sie bis in die 1960er Jahre üblich waren. Die beiden Schülerinnen Clara und Paula hatten eine Präsentation über ihre Schule vorbereitet, die auf einem Rechner gezeigt wurde. In der Mensa wurde eine frischgekochte Suppe und Getränke angeboten.
In der Mensa berichtete Wilfried Schüler von seiner Zeit als Hausmeister an der Grundschule. Über 30 Jahre hat er sich um die Schule gekümmert. Er erzählte von der Zeit, als Anfang der 1990er Jahre bis zu 40 Spätaussiedler in der Schule, deren Betrieb weiterging, untergebracht waren. Walburga Holm-Claußen (links), ehemalige Lehrerin berichtete, wie sie ab 1992 zusammen mit der damaligen Schulleiterin Petra Braun-Hammes die erste Montessoriklasse an der Schule aufbaute. „Heute sind wir eine reine Montessorischule“, fügte Lehrerin Anne Voß (rechts) an.
Andreas Preuß erinnerte an seine Zeit an der Schule: „Die Johann-Peter-Melchior-Grundschule wurde 1968 in die EDS ausgelagert, weil das Schulgebäude am Weiher für die neugegründete Hauptschule gebraucht wurde.“ Nachdem die Hauptschule dann ins heutige Schulzentrum umzog, konnte die Johann-Peter-Melchior-Schule zurück an den Weiher.
Seit vielen Jahren stellt der Heimatverein immer wieder neues in den beiden Vitrinen im alten Lintorfer Rathaus, Speestraße 2, aus. Jetzt hat Beiratsmitglied Rosi Ebus eine Ausstellung zur Geschichte des Heimatvereins gemacht.
Rosi Ebus: "Der Heimatverein wird in zwei Jahren 75 Jahre alt. Für uns im Vorstand Grund genug, eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Vereins zu machen."
Die Ausstellung soll voraussichtlich bis zum Jubiläumsjahr zu sehen sein. Dabei ist geplant, dass einzelne Teile der Ausstellung in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, um neue Aspekte der Vereinsgeschichte zu beleuchten.
Die nächste Wanderung ist am Sonntag, 8. Oktober.
Verein Lintorfer Heimatfreunde e.V.
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